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ein verrirrter Prolog, mit Aussicht auf mehr.

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Dienstag, 18. Februar 2025

Die Zauberin: Ausblick Kapitel 6

“Ich werde euch nichts tun. Ich will lediglich eine Information von euch. Ich nehme jetzt meine Hand von eurem Mund, aber solltet ihr schreien, brech ich euch etwas. Was meint ihr, einen Finger vielleicht?”

Der Junge schüttelte panisch den Kopf und Kailan nahm seine Hand weg.

“Was wollt ihr wissen, Lord?"

 “Ich bin kein Lord und deshalb habe ich auch keine Angst mir die Hände schmutzig zu machen, hörst du?”

Der Diener nickte schnell.

“Antwortet mir einfach ehrlich und ihr seid um ein paar Silber reicher. Lügt ihr mich an und … Naja, wie ich schon sagte, einen Finger oder den Arm oder sonst eins eurer hübschen Knöchlein.”

Wieder nickte der Junge, er war so blass, dass Kailan Angst hatte, er würde gleich in Ohnmacht fallen.

“Keine Panik, Junge. Ich bin nur daran interessiert, eurem König zu dienen, wie ihr. Aber seine Männer suchen an der falschen Stelle, habe ich recht?”

Der Junge verzog irritiert die Stirn.

“Ich weis nicht Herr, wonach suchen sie denn?”

“Wonach alle suchen. Aber ihr braucht nicht mehr zu wissen, als dass ich Lord Geiz gedient habe. Ihr wisst wer das ist?”

Der Junge nickte.

“Der verstorbene Lord. Mein Beileid Herr.”

“Nicht doch, mein Herr war ein unangenehmer Mensch. Es ist nicht schade um Ihn.”

“Natürlich. Ich versteh euch.”

Der Bursche lächelte tatsächlich und Kailan klopfte ihm auf die Schulter.

“Seht Ihr, wir verstehen uns doch.”

Dann packte Kailan seine Schulter und verstärkte den Griff um sein Schlüsselbein noch. 

“Wie heißt ihr Bursche?”

“Vengen, Herr.”

“Hört zu Vengen. Ihr müsste etwas für mich in Erfahrung bringen, für den König.”

Der Junge nickte eifrig.

“Für den König.”

“Gerade ist einer von euch vom Markt gekommen, mit Obst, vermutlich für irgendeine hohe Lady.”

“Einer von uns?”

Kailan seufzte, natürlich musste er an einen Vollidioten geraten.

“Ein Diener, noch ein Stück jünger als ihr. Er hat mit Gold bezahlt.”

Der Junge nickte beflissen.

“Mit Gold des Königs. Die Früchte waren für Lady Eirina, sie bekommt beim Mahl keinen Bissen herunter. Ich glaube es liegt an ihrem Lord, Herr.”

“Mich interessiert nicht, für wen die Früchte waren, Junge.”

“Er hat mit Gold des Kaisers bezahlt.”

“Mit Gold Herr, ja.”

Der Junge schien verwirrt.

“Wie heißt der Junge mit den Früchten.”

“Tepp, Herr.”

“Ich will, dass ihr Tepp beobachtet, ich will wissen wo er hin geht, was er macht, ich will wissen wann er schläft und wann er scheißt und frisst. Ich will jedes kleinste Detail. Und wenn er sich nur in der Nase bohrt will ich es wissen, habt ihr verstanden Vengen?”

Der Junge nickte, dann verzog er erneut irritiert die Stirn.

“Ich muss allerdings auch noch arbeiten, Herr. Die Lady Tahlwynn will jeden Morgen frisches Wasser und am Abend und Mittags und auch am Nachmittag. Eigentlich soll das Wasser immer frisch sein Herr.”

Kailan fuhr sich entnervt über das Gesicht. Dann wischte er den Schweiß am Kragen des Jungen ab.

“Nun gut Junge. Ihr beobachtet ihn so gut es eben geht und wenn ihr keine Zeit dafür habt, findet ihr jemand anderen, der ihn für euch im Blick behält.”

“Ja, Herr. Natürlich, Herr.”

“Und sollte ich davon erfahren, dass ihr meinen Namen herum erzählt, werde ich euch die Nase brechen, verstanden?”

Wieder nickte der Junge beflissen.

“Wie war euer Name noch einmal?”

Kailan musste lächeln.

“Ich heiße Finn, Finn von Geiz Männern, der mit dem einen blinden Auge.”

“Das tut mir leid Herr.”

“Was?”

“Das mit eurem Auge.”

“Achso, ja, danke. Ihr könnt jetzt gehen, Vengen. Lady Tahlwynn braucht bestimmt wieder frisches Wasser.”

Der Junge nahm seinen Eimer auf und nickte.

“Ja, sie hatt es immer gerne frisch, selbst wenn ich es gerade erst geholt habe.”

Er ließ kurz die Schultern hängen, dann beeilte er sich, zurück zur Burg zu kommen. Auf halbem Wege schien ihm eingefallen zu sein, dass er ja das Silber gar nicht erhalten hatte, das Finn ihm versprochen hatte. Aber Kailan war bereits in der Menge untergetaucht.

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