Seiten

Seiten

Samstag, 15. Februar 2025

Die Zauberin; Das Glückskind: Gentilis

 Die Zauberin

Das Glückskind: Gentilis


Im Dunkel unter den fernen Gebirgen, sollen sie leben. Einst verstoßen, von ihren eigenen Göttern, war ihre Magie doch zu finster, ihr Schaffen zu zerstörerisch. So stieß man sie vom Himmel herab in lichtlose Tiefen.

Und doch ist ihre Macht nicht gebrochen.

An manchem Feuer erzählt man hinter vorgehaltener Hand, in verzweifelter Stunde wandte sich mancher an sie.

Doch seiet gewarnt, denn jeder Segen birgt auch den Fluch und sollten sie erneut sich erheben, wird Untergang folgen.


Aus: “Die Saga der dunklen Schwestern”

Von Gaudre Fahryl


Kapitel 1: Die Königsmacherin


Die Vasallen der Hügelreiche hatten die Stadt erreicht. Sie waren mit der Abendsonne empfangen worden und versammelten sich zahlreich am Hofe der Feste Ärenfels. Sie lag am Rande der Hügelreiche, südlich vom Reihwasser, die im Frühling und Sommer die Graßländer fluteten. Eola hatte sich einer Gruppe Händler angeschlossen, die aus dem Norden gekommen waren. Seit den Vorkommnissen bei Madiskat hielt sie sich bedeckt. Und doch eilte ihr Ruf ihr voraus. Oder besser gesagt die Geschichten über den Drachen, der bei Madiskat gesehen worden war. Dass es einem kleinen Mädchen gelungen war, den Nebelkaiser zu stürzen, war niemandem bekannt. Trotzdem häufen sich die Gerüchte, dass seine Macht gebrochen war.

Gerüchte, die das Machtgefüge des Reiches ins Wanken gebracht hatten. Seitdem riefen die Könige der umliegenden Länder ihre Vasallen zusammen.

Es würde Krieg geben, so hieß es.

Doch Eola war aus eine anderen Grund nach Ärenfels gekommen und dieser Grund stand neunzig Schritte entfernt von ihr auf einer hohen Treppe, die zum Trohn des Erben von Ärenfels hinauf führte. Die Feste stand auf dem höchsten Felsen der Hügelländer und galt als letzte Bastion gegen die Nebelreiche. Jetzt, wo die Macht des Kaisers schwand, zogen sich seine Nebel über die letzten Hügelkuppen Richtung Küste zurück.

Die Burg bestand aus festem Stein, gebaut für die Ewigkeit und auch wenn sie nicht mit der Zitadelle in Madiskat mithalten konnte, war sie doch ein beeindruckendes Bauwerk. Die umliegenden Dörfer hatten sich zu einer Stadt verbunden und bestanden hauptsächlich aus rotem Lehm, den man aus den Gruben am Fuße des Tau förderte. Der Berg war der letzte Ausläufer der westlichen Bergkette, die im Volksmund als Nebelklippen bekannt waren, da sie im Norden direkt ans Meer grenzen und selbst ohne die Hilfe des Kaisers stets in feuchte Nebel gehüllt waren.

Der Thronsaal war ein großer rechteckiger Raum mit hohen Decken und Säulen aus Granit, die das schwere Dach aus Eichenholz und Tonschindeln trugen. Es war kalt und zügig und die wenigen Feuerbecken aus dunklem Stahl vermochten kaum Abhilfe zu schaffen.

Der Erbe von Ärenfels war jung, seine Garde bestand jedoch aus gesottenen Kriegern, die in Stahl gehüllt grimmig dreinblickten. Ihr Leiutnant, ein Mann namens Fremm Eulehrt, hatte bereits seinem Vater gedient, der, soweit Eola wusste, im Winter an einer Grippe verstorben war. Seitdem sorgte er dafür, das der junge Lord die Treue aller Hügelstämme erhielt, die ihm laut Erbrecht zustanden. Fürst Eolin von Ärenfels war nur an einem noch mehr interessiert als am Treueeid seiner Vasallen und das war die Magie.

Der Kaiser hatte die meisten Magier an seinen Hof geholt, die Hexenmeister ausgelöscht und die verborgenen Schwesternschaften überhaupt erst zu den Verborgenen gemacht. Alle Magie, die sich seinem Einfluss entzog, war verboten worden, die weisen Frauen geächtet, die Schamanen und Seherinnen verbrannt worden. Doch jenseits seines Einflussgebietes, gab es noch Zauberer und Zauberinnen, die sich ihm hatten entziehen können.

Eine davon hatte Eolin an seinen Hof geholt.

Eine Frau, deren Ruf ihr voraus eilte.

Bajka von Veysgrad, die Königsmacherin.

Ihre bloße Anwesenheit versetzte die Lords der Hügelländer in Aufruhr. Man tuschelte hinter vorgehaltener Hand, habe der Junge jetzt endgültig den Verstand verloren? 

Die Flüsterin, nannte man sie, die Grabmutter, die Schuldlose, man könne ihr nicht trauen.

Doch allen war klar, warum sie hier war, sie alle hatten die Gerüchte gehört. Der Kaiser war schwach und mit Anbruch des Sommers würde man marschieren, in Richtung der Hauptstadt, sie zu nehmen und ihn endlich zu stürzen, wie es der Familie von Ärenfels vorbestimmt war. Noch bestanden die Truppen der Vasallen nur aus ein paar hundert Mann, aber es würden sich ihm mehr Lords anschließen, je weiter er kam, daran bestand kein Zweifel. Zu lange hatten sie unter den hohen Steuern des Kaisers gelitten, seinen Visionen gedient, die nicht ihre eigenen waren.

Doch für all das interessiert Eola sich kaum. Sie war seit letzte Nacht auf Ärenfels, hatte sich ein Zimmer in einem Wirtshaus in der Stadt genommen und sich mit den Männern des Lord Kamm von Riedhalm in die Feste begeben. Sie hatte für ihn bei einem der Händler einen unverschämt niedrigen Preis für angemessene Gewänder herausgeschlagen und als Gegenleistung lediglich verlangt, dass man sie mit in die Festung nahm, sie wolle ein Blick auf die Zauberin erhaschen.

Der Lord Zustimmung gebrummt und ihr klargemacht, dass sie sich im Hintergrund halten sollte und sie hatte nicht widersprochen.

Jetzt stand Eola hinter einer der Säulen und schob sich dann jedoch vor einen der Männer, um einen besseren Blick auf die Frau zu erhaschen, die sie bereits als ihre neue Lehrmeisterin auserkoren hatte. Ihre Zusammenarbeit mit Oine hatte ihr nicht nur verraten, dass sie dazu in der Lage war Magie zu wirken, sondern auch, dass es vielleicht besser wäre es auch tatsächlich zu lernen. Sie mochte von ihrem Glück beschützt werden und es half ihr auch dabei, jedes ihrer Ziele zu erreichen. Aber es war auch unzuverlässig und sie sehnte sich danach mehr über Zauberei zu erfahren.

Und wer wäre dafür besser geeignet als die berühmteste Magierin südlich des Nebelreiches.

Sie hatte die Geschichten gehört, nicht wenige davon aus Yarehs Mund und Bajkas Schönheit war in nicht wenigen Liedern besungen worden, die Eola auf ihrer Reise nach Ärenfels gehört hatte. Doch sie alle wurden ihr nicht gerecht.

Bajka war nicht nur schön, sie war atemberaubend.

Die Frau, die auf der hohen Treppe stand, trug ein Kleid aus nachtblauer Seide, das bis zum Boden ging und ihre perfekte Figur an genau den richtigen Stellen betonte. Die langen schwarzen Haare trug sie offen. Sie fielen in leichten Schwüngen bis auf ihre Schultern und rahmten ihr perfektes blasses Gesicht ein. Ihre Lippen und Wimpern hatten einen beinahe überirdischen Schwung und verliehen ihrem sanften Lächeln eine Anmut, die Eola verzauberte. Ihre Augen hatten die Farbe der aufgewühlten See, nach dem Sturm und die hohen Wangenknochen ließen sie unheimlich stolz wirken. Ein Eindruck, der laut der Geschichten, die man sich über sie erzählte, nur zutreffen konnte.

Jede der Edelfrauen des Erben verblasste zu einem Mauerblümchen gegen sie und nicht wenige Männer waren in unsterblicher Liebe zu ihr entbrannt. Doch man fürchtete die Zauberin genauso sehr wie man sie bewunderte.

Eolin schien da jedoch eine Ausnahme zu sein. Der junge Lord war nicht weniger respektiert als sein Vater. Er saß stolz auf seinem Thron, leicht vorgebeugt richtete er das leise Wort an seine Berater und Lansknechte, während sich der hohe Raum mit Männern und Stimmen füllte. Eolin war ein hübscher Junge mit hellem Zopf und dunklen Augen, das Haupt mit dem dünnen Reif aus Gold darauf hoch erhoben. Einer nach dem anderen traten die Vasallen vor, in feiner Kleidern neigten sie den Kopf und schworen ihre Eide, die Lord Eulehrt für den Konig entgegen nahm. Fremm Eulehrt war vom Vater des jungen Königs zum Lord ernannt, nachdem seine Familie in der Schlacht bei Eiblingen Ehre gewonnen hatte. Die Familie Eulehrt, besaß seitdem nicht wenige der Ländereien um Ärenfels herum und waren dem jungen Lord treu ergeben. Das alles hatte Lord Kamm ihr erklärt, bevor sie zum Treffen auf Ärenfels aufgebrochen waren.

Hier und Heute sollte besprochen werden, wie der Feldzug sich gestaltete und Kamm hatte ihr erklärt, dass der junge König außerdem erwarten würde, dass seine Vasallen ihm den Eid erneuerten. Fremm Eulehrt war ein kräftiger Mann ende vierzig mit bereits ergrautem Bart, aber einer Ausstrahlung die jahrelange Befehlsgewohnheit mit sich brachte.

Es hatte beinahe den halben Tag gedauert, bis jeder Lord erneut vereidigt worden war und noch immer traten Lords vor, knieten sich vor die hohe Treppe und rezitierten lange Treueschüre. Es war nicht gerade günstig für Eolas Pläne, dass die Zauberin eine große Rolle bei dem spielen würde, was kam, aber ohne dieses Treffen hätte sie die Königsmacherin vielleicht nie gefunden. Sie würde sich auf ihr Glück verlassen müssen. Es würde ihr schon noch die Gelegenheit verschaffen, mit Bajka zu sprechen.

Dann erhoben sich Stimmen am Thron und Eola verfolgte interessiert, was geschah.

“Lord König!”

Der König sah den Vasallen an, der gesprochen hatte.

Der Mann mit vollem Bart und in den Farben der Graslandlords deutete auf die Zauberin.

“Was macht sie hier?”

Eolin hob langsam eine Augenbraue.

Endlich kam das Wort auf die Frau zu sprechen, wegen der sich Eola hier eingefunden hatte. Auch andere Männer im Saal schienen dem Unmut des Lords bezupflichten, denn zustimmendes Gemurmel erhob sich.

“Das ist Lord Hessen, seine Reiche liegen im direkten Einflussgebiet des Kaisers”, erklärte der Mann neben ihr, einer von Kamms Gardisten, der noch ein halber Junge war.

“Eine Abtrünnige! Was macht sie am Hofe? Ihr folgt der Tod, Herr!"

Eolin nickte, dann erhob er sich zum ersten Mal an diesem Vormittag vom Thron und hob die Hand. Die Stimme im Saal verstummten.

“Ich will, dass ihr dies alle hört”, ließ der junge König verlauten.

“Die Herrin von Veysgrad steht unter meinem Schutz. Sie wird uns im kommenden Konflikt beraten. "Manche kennen ihre Fähigkeiten, sie können uns nur von Nutzen sein und ich kann nicht riskieren, dass sie dem Feind zuflüstern."

“Von welchem Nutzen soll sie uns sein?”, rief Lord Hessen.

“Ihre Krone wiegt schwer wie Eisen und kostet mehr als Gold”, murmelte einer von Kamms Männern, etwas, das man der Königsmacherin nach sagte.

“Sie wird ihre Macht nutzen, um uns den Sieg zu sichern. Außerdem benötigen wir magische Hilfe, um den Zauberern des Kaisers Einhalt zu gebieten. Sie ist dazu in der Lage, sie unserer Streitkraft hinzuzufügen, sobald wir die Akademie erreicht haben.”

Doch Lord Hessen war nicht überzeugt.

“Man kann ihr nicht trauen. Ihr Preis wird Blut sein. Blut, dass ihr nicht zu zahlen bereit sein werdet.”

Eolin verzog verärgert die hübsche Stirn.

“Lord Hessen. Wir sind hier, um unseren Vormarsch zu sichern. Ich werde mit euch nicht über die Besetzung meines Beraterstabs diskutieren.”

“Junge! Ihr wisst nicht, mit wem ihr euch da einlasst.”

Jetzt kam Lord Fremm die Höhe Treppe hinunter und warf Hessen einem vernichtenden Blick zu.

“Ihr redet mit dem König Lord! Zeigt Respekt.”

“Respekt!”

Lord Hessen stieß ein trockenes Lachen aus.

“Konig von was?”

Fremm zog das Schwert, doch Eolin hob die Hand.

“Lord Hessen, schwört euren Eid! Oder muss ich euch daran erinnern, wem eure Treue gilt?”

“Sie galt euren Vater Lord. Ihr seid gerade mal ein Junge und ich zweifel euer Urteilsvermögen an, wenn ihr einer Hexe der Berge vertraut, noch dazu der Grabmutter.”

Eola beobachtete fasziniert, wie bei der Erwähnung dieses Namens ein Schatten über das Antlitz der Zauberin flog.

“Das ist Verrat Lord”, erinnerte Fremm ihn.

“Kniet nieder und schwört euren Eid oder verliert den Kopf!”, forderte der König, sein Blick kalt wie Eis. Eola schien er durchaus in der Lage, einen vernünftigen König abzugeben.

Lord Hessen wollte gerade etwas erwidern, da zog ein kalter Wind durch die Halle und ließ die Feuer in den Eisenschalen flackern. Es wurde ein gutes Stück kälter im Saal und zum ersten Mal erhob die Zauberin selbst das Wort.

Ihre Stimme schien magisch verstärkt und erfüllte die Halle mit Echos. Und doch war ihr Klang sanft und besaß einen Singsang, der sofort jeden Anwesenden in ihren Bann schlug.

“Die Nebel des Kaisers schwinden, seine Macht ist gebrochen. Lasst euch nicht von Angst beherrschen, Lord Hessen.”

Eolin neigte leicht den Kopf und Bajka trat neben ihn.

“Ich bin hier, weil ich seinen Untergang vorhersah. Ich habe Ärenfels aufgesucht, weil ich wusste, dass es hier beginnt, der Siegeszug der Hügelländer.”

Eola lächelte, sie fragte sich, ob die Zauberin die Wahrheit sprach. Wenn sie den Fall des Kaisers tatsächlich vorhergesehen hatte, musste sie auch Eola gesehen haben, wie sie dafür gesorgt hatte, oder den roten Riesen. Oine hatte gesagt, sein Tod habe in den Sternen gestanden. Laß diese Frau die Sterne? Wenn sie tatsächlich aus den Bergen kam, dann könnte es gut möglich sein, dass sie etwas der Macht besaß, die auch den Hexenmeistern bekannt gewesen war. Lord Hessen starrte die Königsmacherin bloß wütend an, dann erhob er erneut das Wort.

“Eure Zunge ist Verderbnis, Hexe. Euer Fluch ist, was ich fürchte, Grabmutter.”

Die Zauberin, die bisher die Hände in ihrem Kleid verborgen hatte, hob sie jetzt aus der nachtblauen Falte und bewegte kaum merklich den langen blassen Finger. Plötzlich begann Lord Hessens Stirn zu leuchten und Rauch stieg von der Haut auf, der sich in Kringeln zur Decke bahnte. Der Lord schrie auf und fiel auf die Knie. Bajkas Lippen waren ein dünner Strich. Dann erklang ihre Stimme, diesmal klirrend wie Eis.

“Ich sah auch euren Tod Lord. Noch könnt ihr den Zeitpunkt wählen. Sterbt im Kampf für euren König oder als Verräter, noch hier und heute.”

Die Männer des Lord Hessen wichen von ihrem Herrn zurück. Auf der Stirn des Mannes war eine dunkle Rune eingebrannt, seine Augen blickten geweitet in die Ferne, schien er doch etwas zu sehen, das nicht hier war.

Die Zauberin stieg die hohen Stufen hinab und die Männer wichen noch weiter zurück. 

Sie näherte sich dem knienden Lord, dann legte sie ihm die dünnen Finger auf die Stirn, als wolle sie ihn segnen. Als sie die Hand wieder weg nahm, war die Runde verschwunden und Lord Hessens Lieder flatterten. Dann war er wieder im Hier und Jetzt und Tränen rannen ihm über die zerfurchten Wangen.

“Verzeiht mir Herrin”, flüsterte der Lord, so leise, dass Eola es beinahe nicht verstanden hätte. Dann senkte er den Kopf und die Zauberin nahm wieder ihren Platz auf der hohen Treppen ein. Licht fiel durch die Fenster hinter ihr und verlieh ihrer Gestalt etwas Durchscheinendes. Eola starrte immer noch fasziniert zu ihr hinauf. 

Wieviel davon war nur Schauspielerei und Tricks?, fragte sie sich.

Oine hätte es sicher durchschaut.


“Was meint ihr was er gesehen hat?”, fragte Kailan, als sie später bei Ale und Eintopf im Wirtshaus saßen.

“Seinen Tod?”, vermutete Eola, doch Lord Kamm zuckte nur mit den Schultern.

“Mich interessiert viel mehr, wie sie gedenkt, die Magier des Kaisers auf unsere Seite zu ziehen. Wenn sie Recht hat und die Macht des Kaisers gebrochen ist, sind sie die größte Bedrohung für diese ganze Unternehmung.”

Eola grinse.

“Eine berechtigte Frage”, antwortete Sellen, der Gardist, der auch im Thronsaal mit ihr gesprochen hatte. Dabei warf er Eola eine seltsamen Seitenblick zu und sie verdrehte genervt die Auge. Er tat das, seit er herausgefunden hatte, dass sie kein Junge war und sie wünschte sich, er würde es unterlassen.

“Also stimmen die Gerüchte, der Kaiser ist Geschichte?”, fragte Kailan. Er war Kamms rechte Hand und sehr viel gesprächiger als sein Lord.

“Zumindest zieht sich sein Nebel zurück. Wir können nur hoffen, dass die Gerüchte stimmen, oder wir marschieren in unser Verderben.”

Kailan nickte.

“Wenn der Kaiser noch lebt, hat er vielleicht einfach seine Kräfte verloren.”

Kailan runzelte die Stirn.

“Wie kommst du darauf?”

Eola zuckte mit den Schultern.

“Nur so eine Theorie.”

Doch dabei ging ihr Blick einmal durch die Taverne und blieb in einer dunklen Ecke hängen.

So sehr sie sich wünschte Sellen würde aufhören sie anzustarren, so sehr sie hoffte die Zauberin würde sie in die Lehre nehmen, wünschte sie sich doch eins noch viel mehr: 

Das er endlich aufhörte, ihr zu folgen. Doch die gekrümmte Gestalt war immer noch da. Er konnte kaum noch laufen, stütze sich auf einen knorrigen Stock und sah sie aus wässrig blauen Augen unverwandt an. Augen die ihr immer noch einen Schauer über den Rücken jagten, dabei war nichts mehr der Zauberkraft in ihm, die ihn einst ausgemacht hatte.








Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen